Juventus denkt an Transfer von Niclas Füllkrug: DFB-Star steht auf der Wunschliste

Nov, 4 2025

Was für eine Wendung: Niclas Füllkrug, der ehemalige Bundesliga-Stürmer und DFB-Star, könnte schon im Januar 2026 nach Turin wechseln – und das, obwohl er vor wenigen Monaten noch behauptete, in West Ham United angekommen zu sein. Die Gazzetta dello Sport berichtete am 7. Juni 2025, dass Juventus Turin den 32-Jährigen als kostengünstige Lösung für ihren Sturm-Umbruch im Auge hat. Ein Transfer, der fast wie ein Skandal klingt – denn Füllkrug unterschrieb 2024 einen Vier-Jahres-Vertrag bei West Ham, für den die Londoner 27 Millionen Pfund (rund 31 Millionen Euro) bezahlten. Jetzt? Sein Marktwert liegt bei nur noch zehn Millionen Euro.

Ein Jahr voller Verletzungen und enttäuschter Erwartungen

Füllkrugs Premier-League-Debüt war eine Enttäuschung. In der Saison 2024/25 kam er auf nur 877 Minuten Spielzeit in 20 Spielen – drei Tore, zwei Assists. Kein Wunder, dass Fans und Medien skeptisch wurden. In der laufenden Saison 2025/26 hat er bis Mitte Oktober fünfmal gestartet – ohne Tor, ohne Assist. Einmal, gegen Chelsea, wurde ein Treffer per VAR abgeblasen. Ein dramatischer Moment, der die Stimmung spiegelte: Hier läuft einfach nichts.

Und doch: Füllkrug sagt, er sei „in einem guten Platz“. In einem Interview mit Hammer Bytes erzählte er, er habe den Sommer „fast jeden Tag“ trainiert, um zurückzukommen. „Ich mache wirklich Spaß an dieser Aufgabe“, betont er. Doch der Sport macht keinen Spaß mehr, wenn man auf der Bank sitzt – und der Trainer nicht mehr an dich glaubt.

Warum Juventus jetzt zuschlägt

Juventus Turin steht vor einem tiefgreifenden Umbruch im Sturmzentrum. Arkadiusz Milik soll gehen, Dušan Vlahović ist ebenfalls auf dem Weg, und Randal Kolo Muani, der aktuell auf Leihbasis spielt, könnte bleiben – oder auch nicht. Die Italiener brauchen einen Stürmer, der zuverlässig ist, ohne ein Vermögen zu kosten. Füllkrug passt perfekt: Er ist ein physisch starker, zielstrebiger Angreifer, der in der Bundesliga mehrfach bewiesen hat, dass er Tore macht – vor allem in der 2. Bundesliga und bei Werder Bremen und Borussia Dortmund.

West Ham wäre froh, ihn loszuwerden. Nicht nur wegen des geringen Marktwerts, sondern auch, weil er mit 4 Millionen Pfund pro Jahr einen der höchsten Löhne im Kader hat – 30 Prozent mehr als bei Dortmund. Und der Club hat andere Prioritäten: Mit elf Gegentoren in den ersten drei Spielen der Saison 2025/26 braucht man Defensivverstärkungen, nicht einen Stürmer, der nicht trifft.

Die DFB-Seite: Nagelsmann hat ihn vergessen

Noch schwerer als der Klub-Druck ist der internationale Stillstand. Julian Nagelsmann hat Füllkrug seit der EM 2024 nicht mehr ins Nationalteam berufen. Kein Einsatz, kein Trainingsaufruf. Dabei war er 2022 bei der WM in Katar noch ein wichtiger Joker – erzielte das entscheidende Tor gegen Spanien. Doch die Zeit läuft. Mit 32 ist er kein junger Talent mehr. Und in Deutschland gibt es mittlerweile eine ganze Armee junger Stürmer: Tuchel, Kolo Muani, und nun auch die jungen Hoffnungsträger wie Youssoufa Moukoko und Florian Wirtz, die sich als Torschützen beweisen.

Füllkrug weiß das. Er hat nie laut geklagt. Aber die Stille, die ihn umgibt – bei West Ham, bei der DFB-Elf – ist lauter als jedes Interview.

Warum West Ham ihn gehen lässt

Es ist kein Geheimnis: West Ham United hat in der vergangenen Transferperiode viel Geld investiert – nicht nur in Füllkrug, sondern auch in Crysencio Summerville, Aaron Wan-Bissaka und Jean-Clair Todibo. Doch die Bilanz ist dünn. Der damalige Direktor Tim Steidten, der den Transfer maßgeblich vorantrieb, hat das Team längst verlassen. Der neue Trainer Graham Potter hat Füllkrug zwar „in sein Herz geschlossen“, wie Dean Jones im Ranks FC Ultras Podcast berichtete – aber Herz allein gewinnt keine Spiele.

Wenn Juventus im Januar ein Angebot von 8 bis 10 Millionen Euro macht, wird West Ham nicht lange zögern. Selbst wenn Füllkrug bis 2028 vertraglich gebunden ist – in der Fußballwelt zählt nur, was du heute leistest. Und er leistet aktuell nicht genug.

Was kommt als Nächstes?

Die Wintertransferperiode 2026 steht vor der Tür. Bis dahin hat Füllkrug noch fünf Monate, um sich zu beweisen. Ein Tor. Ein Assist. Ein Spiel, das er mit seinem Kopf oder seiner Kraft entscheidet. Sonst wird er nicht nur von Juventus, sondern auch von der deutschen Nationalmannschaft verabschiedet.

Und wenn er nach Turin geht? Dann könnte er wieder zu dem werden, was er einst war: ein kraftvoller, zielstrebiger Stürmer, der in der Serie A neu entdeckt wird – wie ein alter Held, der seine zweite Chance bekommt.

Frequently Asked Questions

Warum will Juventus Füllkrug trotz seiner schlechten Leistungen holen?

Juventus braucht einen physisch starken, erfahrenen Stürmer, der günstig ist und sofort einsatzbereit. Füllkrug hat in der Bundesliga mehrfach gezeigt, dass er in der Bundesliga und bei Borussia Dortmund Tore macht – und er ist ein Profi mit Mentalität. Für 10 Millionen Euro statt 25+ Millionen für andere Optionen ist er eine riskante, aber kluge Investition – besonders, wenn Milik und Vlahović gehen.

Warum hat Julian Nagelsmann Füllkrug aus der DFB-Elf ausgeschlossen?

Nagelsmann setzt auf junge, schnelle Stürmer wie Moukoko oder Wirtz, die mehr Dynamik bieten. Füllkrug, der sich in der Premier League nicht durchsetzen konnte, wird als nicht mehr international konkurrenzfähig eingestuft. Zudem hat er in den letzten 18 Monaten keine nennenswerten Leistungen mehr gezeigt, die eine Berufung rechtfertigen würden.

Ist ein Transfer im Januar 2026 realistisch?

Ja. West Ham ist offen für einen Verkauf, da Füllkrug kaum spielt und teuer ist. Juventus hat den finanziellen Spielraum, und der Spieler selbst hat keine Abneigung gegen einen Wechsel – solange er wieder spielen kann. Ein Transfer wäre ein Kompromiss für alle Beteiligten.

Wie hoch ist Füllkrugs Vertragswert und wie viel verdient er?

Füllkrug verdient rund 4 Millionen Pfund pro Jahr bei West Ham – ein 30-prozentiger Aufschlag gegenüber seinem Lohn bei Borussia Dortmund. Sein Vertrag läuft bis 2028, aber da er nur selten spielt, ist der Club bereit, ihn für einen Bruchteil des ursprünglichen Transferpreises (27 Mio. €) abzugeben – etwa 8–10 Millionen Euro wären realistisch.

Was könnte Füllkrug in Turin erreichen?

In der Serie A könnte er wieder zum Torjäger werden – die italienische Verteidigung ist oft langsamer und physischer als die Premier League. Mit einem Trainer wie Allegri, der auf Erfahrung setzt, könnte Füllkrug als Joker oder Startelf-Stürmer eine zweite Karriere starten – ähnlich wie Lukaku oder Pogba in früheren Jahren.

Hat Füllkrug jemals in Italien gespielt?

Nein. Füllkrug hat nie in Italien gespielt. Seine gesamte Profikarriere verlief in Deutschland (Werder Bremen, Nürnberg, Hannover, Dortmund) und nun in England. Ein Wechsel nach Turin wäre sein erster Auslandsjob außerhalb Englands – und ein großer Schritt in einer neuen Liga mit anderem Spielstil.